- Autor: Vlaada Chvatil
- deutscher Verlag: Heidelberger Spieleverlag
- Herkunft: Tschechien
- Spieler: 2-4
- Dauer: 90+ Minuten
Inhalt: Strahlende Ritter auf hohen Rössern, gewiefte Schurkinnen mit pfiffigen Sprüchen auf den fein geschwungenen Lippen und bunt glitzernde Zauberer ... sind doof. Denn sie wollen in deinen mühsam erbauten und ausstaffierten Dungeon! Jedes Jahr bricht eine mutige Heldentruppe in deine Behausung ein, reisst Gardinen und Fenster auf und kloppt deine treuen Arbeiter nieder.
Das darf nicht passieren! Erbaue als Dungeonlord dein eigenes Verlies, rekrutiere Monster (und Geister) und stelle dich am Ende jedes Jahres den nervigen Recken!
Kritik: Vlaada Chvatil: verantwortlich für mein Lieblingsspiel, namentlich Galaxy Trucker. Auch hier ist ihm wieder ein Spiel gelungen, das eine Menge Spielspaß und Witz bietet.
Aufgrund der Unterteilung in zwei Hauptakte, die sich wiederum in je zwei Phasen spalten lassen, kann man "Dungeon Lords" mit "Galaxy Trucker" vergleichen und auch die liebevolle, detaillierte Aufmachung und die sehr witzig gestaltete Spielanleitung können ihre gemeinsame Herkunft kaum verschleiern.
Trotzdem sind beide Spiele gänzlich eigenständig, weshalb es auch auf meine Wunschliste gewandert ist.
Der Spielplan präsentiert sich sehr übersichtlich und selbsterklärend, weshalb man sehr gut in das Spiel einsteigen kann, auch wenn es mit seinen vielen unterschiedlichen Spielementen/-bausteinen auf den ersten Blicken unübersichtlich und kompliziert wirkt.
Man beginnt mit einem Minidungeon und einem kleinen Startkapital. In der ersten Phase - der Bauphase - baut man sein Verlies auf, heuert Monster in der Taverne an und "prügelt" sich mit seinen Mitspielern um die Positionen in diversen Angelegenheiten. Teils mit Glück, teils mit Taktik sticht man so seine Mitspieler aus. So gibt es bspw. nur drei Plätze zur Nahrungsbeschaffung, während der vierte Mitspieler dann leer ausgehen muss. Auch dies ist, wie so vieles, in der Anleitung atmosphärisch und witzig erklärt: während der erste seine Nahrung normal einkaufen geht (zwei Nahrung gegen ein Gold), kommt der zweite an und bedroht die Bewohner des Nahrungslieferanzendorfes (ein Böspunkt gegen drei Nahrung), während der dritte die restliche Nahrung einsammelt, das Dorf niederbrennt und obendrein auch noch das Gold der soeben verkauften Waren miteinsackt (zwei Böspunkte gegen zwei Nahrung und ein Gold). Auf dem Bild mittig ganz links beschrieben, wer es findet bekommt einen Keks.
"Böspunkte" bzw. der Fiesheitsfaktor ist im Spiel ganz wichtig: je böser man ist, desto mutigere (=härtere) Recken besuchen deinen Dungeon. Ab einer bestimmten Bosheitsstufe kommt letztlich auch der Paladin hinzu - ein epischer Gegner, der alles kann, imba ist. (er kommt nur zu den bösesten Dungeons, weil alles, was zu lieb ist, unter seiner Würde wäre)
Leider bekommt man durch so manche Aktion Böspunkte auf's Auge gedrückt und so manche Rekrutierung eines Monsters ist so schrecklich, dass es allein dafür auch schon den ein oder anderen Böspunkt gibt.
Die Kampfphase indess ist zT. sehr ernüchternd ("Verdammt, warum habe ich bloß keine Fallen gebaut? Meine Monster sind gegen diese Gegner alle nutzlos! *haarerauf*), insgesamt aber sehr witzig.
Das Spiel ist in keinster Weise kooperativ, die meiste Zeit über spielt man auch mehr für sich, wenngleich natürlich jeder nacheinander an der Reihe ist. Trotzdem werden automatisch lustige Gespräche kreirt, Schadenfreude wird ganz groß geschrieben und das Spielkonzept an sich finde ich sehr gelungen.
Wer "Dungeon Keeper" kennt, wird hier und da Parallelen entdecken, auch wenn ich ein wenig die Hühner vermisst habe.
Fazit: Wieder ein sehr kurzweiliges und spielenswertes Spiel aus dem Hause Chvatil
2 Zeugenaussagen:
Der Paladin - ein epischer Gegner, der alles kann, imba ist!
Sehr geil XD Das Spiel hört sich wirklich witzig an ^^ Ist mal von "der anderen Seite" betrachtet, da man sonst ja eher die Helden spielt die die Dungeons erobern *hihi* Vielen Dank fürs Vorstellen :)
lohnt sich wirklich! Kostet ~30€
Kommentar veröffentlichen